Bomben statt Böller

Ich habe in den letzten Tagen einen Bogen um jede Form von Nachrichten gemacht, aber trotzdem ist ein Thema bis zu mir durchgedrungen. Pünktlich zum Jahreswechsel hat man in Nahost die Gelegenheit zu einem besonderen Feuerwerk genutzt. Den unverbesserlich-Bösen wird also auch im neuen Jahr wieder ein für alllemal das Handwerk Gelegt und, wie seit über sechzig Jahren, endlich, wenn nötig mit Gewalt, ein dauerhafter Frieden geschaffen. Auch wenn die Politisch-Korrekten mich schlimm ausschimpfen, sollte man vielleicht langsam die Frage stellen, wann ein Projekt mangels Akzeptanz der Betroffenen als gescheitert zu betrachten ist.

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6 Antworten auf Bomben statt Böller

  1. das brot (Gast) sagt:

    Du stellst ja wieder höchst unmoralische und sowas von rhetorische Fragen… Dabei ist die Frage sowas von unberechtigt – weil: wer sagt denn, das Akzepanz der Betroffenen Erfolgskriterium für ein solches Projekt sein soll?! Vermittelbarkeit hehrer&(unterschwellig kommunizierter)problem-auf-distanz-haltender Absichten an die eigene Wählerschaft reichen doch vollkommen aus, oder etwa nicht…?

  2. Herbert Walker (Gast) sagt:

    Wieder einmal gelingt es dem Autor fehlendes Fachwissen mit populistischen Worthülsen zu einem faszinierenden Satzgemenge zu kombinieren, welches alle verantwortungsethischen Gesichtspunkte außer Acht lässt. Die Pointe der acht Zeilen überdauernden Folter: Wer am konsequentesten schimpft, braucht keine Lösung vorzutragen.
    Doch wollen wir uns mit den insgesamt immerhin zwei großen Vermutungen des Autors ein wenig näher beschäftigen.

    Vermutung Nr. 1: „Den unverbesserlich-Bösen wird also auch im neuen Jahr wieder ein für all[…]emal das Handwerk Gelegt und, wie seit über sechzig Jahren, endlich, wenn nötig mit Gewalt, ein dauerhafter Frieden geschaffen.“

    Übersetzung: Die von der USA und der EU als terroristische Vereinigung eingestufte Hamas soll diesmal, wie schon seit über 60 Jahren so von Israel bekämpft werden, dass ein dauerhafter Frieden entsteht.

    Auswertung:
    Die Hamas gibt er erst seit reichlich 20 Jahren. Wen der Autor nun mit dem „unverbesserlich Bösen“ meint ist daher unklar. Auf jeden Fall kann es nicht die Hamas sein. Ein Einwurf des Autors hier auch andere Feinde und Gegner Israels wie den Libanon, Syrien oder gar die Palästinensische Autonomiebehörde zu meinen, griffe durch die Anspielung auf den israelischen Unabhängigkeitskrieg ebenfalls komplett ins Leere, da hier wie auch im aktuellen Fall Israel angegriffen wurde. Offensichtlich erwartet der Autor als Reaktion (auf die Aggressoren des Staates Israels), das Anmalen von großen Zielscheiben auf israelischen Gebäuden und allgemeines Ingwer-Tee-Trinken auf selbst gestrickten Sitzkissen.

    Vermutung Nr. 2
    „[Es ist vielleicht] die Frage [zu] stellen, wann ein Projekt mangels Akzeptanz der Betroffenen als gescheitert zu betrachten ist.“

    Übersetzung:
    Zu welchem Zeitpunkt soll der Staat Israel abgeschafft werden?

    Auswertung:
    Mich meinem Vorredner anschließend bedarf es hier keiner weiteren Verurteilung dieser antisemitischen Frage, die wohl eher auf einem NPD – Parteitag Antworten findet. Infolgedessen werde ich weitere Ausführungen zu dieser Fragestellung auslassen, da sich diese mithilfe eines gesunden Menschenverstandes nicht stellt.

    Dem Autor ist zu empfehlen weiterhin keinen Bogen mehr um jede Form von Nachrichten zu machen.

  3. theralf sagt:

    REPLY:
    Es ist immer wieder überaus equickend, Ihre Interpretationen zu lesen, Herr Walker. An dieser Stelle möchte ich Sie noch einmal ermutigen, Ihr eigenes Internet-Tagebuch zu eröffnen. Viele aufrechte Bürger würden sich beim Lesen Ihrer Zeilen sicher in deren Meinung bestätigt finden.

    Ich erspare mir aus für die meisten Leser sicher erkennbaren Gründen eine Stellungname zu Ihrem Kommentar.

    Nur eine Frage: Können Sie eine, Ihrer Meineung nach, Befriedigende Lösung anbieten (wenn möglich kurz und klar umrissen)?

  4. dasbrot (Gast) sagt:

    REPLY:
    Danke für den unaufgeforderten Anschluß an meine Vorrede – es komplimentiert mich außerordentlich, solch breite Zustimmung von intellektuell zweiflellos berufener Stelle zu erhalten. Ich selbst wäre nie auf die geniale Idee gekommen, die fatale Gesinnung des Blogautors mithlife schlüssiger Folgerungen wie dieser der Ihren:

    rhetorische Frage nach Scheitern “Staatsprojekt Israel” =>Feindschaft gegenüber Staat Israel =>Feindschaft gegenüber jüdischer Religion

    zu enttarnen. Nur drei (zugegebenermaßen geniale) Schritte, denen ein konsequentes Grundprinzip zugrundeliegt: “Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!”… Rrrichtikk! Weiter so!

  5. Herbert Walker (Gast) sagt:

    Aus Gründen der einhergehenden Ängstlichkeit des Autors sich lieber auf eindeutig erkennbar unerkennbare Gründe keiner Stellungnnahme zu berufen möchte ich zunächst dem Brot zu seinem ersten komplett verständlichen Beitrag in dieser Debatte gratulieren. Gern setze ich mich unter Zufluss von Alkohol und bewusstheitserweiternden Substanzen in den Zustand, die Frage nach dem Scheitern Israels als Akt der Nächstenliebe und tiefgreifender Versöhnung auszulegen.
    Doch zunächst sollte erstmals auf die vom Autor augeworfene Frage eingegangen werden, damit erstmals wieder Inhalt und Tiefe statt Satzbau und Weizenmehl im Vordergrund stehen. Abermals irrt der Autor mit der Annahme eine „kurze und klar umrissen[e] [Lösung]“ könne Jahrzehnte gegenseitgier Feindschaft, Blutrache, Agressionen und Vergeltung in wohlschmeckenden Traubenzucker mit Bananen -, Maracujageschmack verwandeln. Insofern der Autor nicht mit Völkermord oder Vertreibung befriedigt werden kann, verlangt es nach einer umfangreicheren Lösung , deren Ansatz sich in einem unabhängien Staat Palästina finden muss. Bewerfen sich zwei schwarzafrikanische Kinder irgendeines Bantu-Stammes fortwährend mit spitzen Steinen und wird eines der beiden dafür mit weißer Schokolade belohnt, während das andere mit Strom-und genereller Versorgungssperre bestraft wird, entsteht ein Ungleichgewicht welches Antriesfeder für weitere spitze Steine sein wird. Ein von Israel, der EU und den USA unterstütztes Palästina mit eigenen Kraftwerken, eigener intakter Infrakstruktur und Versorung auf zumindest in militärischer Hinsicht (unter internationaler Kontrolle) technologisch gleichweriger Höhe zu Israel böte wesentlich weniger Agressionspotenzial. Jede Phosphorbombe, die auch von der Gegenseite geworfen werden könnte, bleibt schön verpackt im Materialschrank liegen. Es gäbe die Möglichkeit für gegenseitige Achtung und Wertschätzung und die Bildung erster wirklich meinungsbildender Strukturen, die die Hamas in beiden Ländern überflüssig machen.

  6. theralf sagt:

    REPLY:
    Na, das war doch weise gesprochen!

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