Der lange Weg nach Washington

Gestern ging es zum nunmehr zweiten mal nach Washington/USA. Sonntag frueh um fuenf wurde ich abgeholt und nach Tegel zum Flughafen verbracht. Die Sicherheitskontrolle dort war sehr peniebel, aber ironischerweise musste diesmal nicht ich, sondern mein Kollege zur Sprengstoffkontrolle, denn auch er traegt einen Bart!

Die etwas abgewohnte United-Maschine (mit Servicepersonal in aehnlichem Zustand) brachte uns nach acht Stunden und 45 Minuten mit 25 Minuten Verfruehung wohlbehalten zum Liberty-Flughafen in New Jersey, wo wir in die USA einreisen mussten und auch unser Gepaeck durch den Zoll schaffen. Das waere an sich unproblematisch wenn ich nicht, aufgrund eines Anfalls akuter Geizigkeit meines Arbeitgebers, ein ca. sechs Kg schweres Paket mit Vitrinenschloessern haette mitnehmen muessen. Meine Tasche wurde daraufhin mehrfach von Flughafen-Sicherheitsbehoerden durchwuehlt. Gluecklicherweise nicht vom US-Zoll, denn das haette sicherlich richtig Aerger gegeben, besonders da wir hier nicht wirklich ueber eine Arbeitserlaubnis verfuegen. Aber ist ja alles gut gegangen! Mal wieder.

Weniger gut verlief der Anschlussflug zum Flughafen Washington-Dulles. Laut Bordkarten hatten wir uns am Gate C87 einzufinden. Als nach etwa einer Stunde Verspaetung das Einschiffen begann, durften wir leider nicht mit. Die Gate-Dame erklaerte uns, dies sei der falsche Flug und wir sollen schnell zum Gate C114 laufen, dort sei unserer. Also einmal durchs ganze Terminal rennen und dann feststellen das von C114 Zwei stunden spaeter ein Flug von ebenda nach Ithaca geht. Aber da wollten wir ja garnicht hin. Ich konsultierte einen Mann mit Warnweste und Gehoerschutz, welcher im Computer nachguckte und behauptete, unser Flugzeug kaeme irgendwann spaeter. Als sich eine weitere Halbe Stunde nichts tat, fragte ich eine aeltere Dame an einem Computer, was denn nun mit unserem Flug sei. Sie guckte nach und sagte: “Der muesste eigentlich von hier aus fliegen. Oh…nee…der wurde gestrichen, seh ich grade. Geht mal Hoch zum United-Service-Center, die helfen euch weiter.”

Dort wurde uns ein Flug gegen Abend um 2000 angeboten, der aber nicht nach Dulles International, sondern zum Ronald Reagan National Airport ging. Unser Gepaeck sei aber schon nach Dulles unterwegs. Naja, besser als nix. Und es gab noch einen Essensgutschein im Wert von sieben US-Dollar fuer jeden von uns! Nach etwa sechs weiteren Stunden Warterei, Einigen Sieben-Dollar-Bieren und einem Burger der etwa neun Dollar gekostet hat, gingen wir an Bord einer hutzligen Q 400, gerammelt voll mit Menschen und Gepaeck. Diese lieferte uns uns jedoch puenktlich am Reagan Flugplatz ab, wo wir nur noch den verbleib unserer Koffer zu klaeren hatten. Nach einer weiteren knappen Stunde hatte ich eine Schriftliche Bestaetigung, dass man willens sei, unser Zeug am Folgetag zur Unterkunft zu liefern.

Schlieszlich trennte uns nur noch eine recht abenteuerliche Taxifahrt von unserer dringend benoetigten Nachtruhe. Der stilecht in eine Kurta gekleidete, langbaertige, offenbar nachtblinde pakistanische Fahrer steuerte seinen Crown Victoria mit recht atemberaubender Geschwindigkeit durch das naechtliche Arlington, waerend er gleichzeitig sein Smartphone  bediente um  damit zu navigieren. Aber wir kamen an und zwar iletztlich recht schnell nach einer nunmehr 25 Stunden dauernden Reise. Spaeter mehr…

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Eine Antwort auf Der lange Weg nach Washington

  1. bica sagt:

    Uiuiui, warum einfach, wenn’s auch umständlich geht. Ich hoffe, das Gepäck ist euch mittlerweile zugelaufen und auch sonst läuft alles gut!

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