Gestern Abend erschossen Bundeswersoldaten in Afghanistan eine Frau und zwei Kinder. Weitere vier Kinder wurden Verletzt ( http://www.dradio.de/nachrichten/200808291800/2 ). Ich will meine ehemaligen Kameraden (ja, ich war auch mal Soldat) hier nicht verantwortlich machen. Ich hätte an ihrer Stelle warscheinlich genauso reagiert. Uns wurde natürlich beigebracht, dass man nicht auf Frauen und Kinder schießt. Notwehr gilt jedoch auch für Soldaten, sogar wenn es ein Kind ist, welches deren Leben bedroht. Allerdings habe ich NIE einen Ausbilder getroffen, der uns so einen Rat gegeben hätte. Es ieß dagegen immer: “Versucht die Situation irgendwie abzuwenden, rennt notfalls lieber weg. Ihr tut euch keinen Gefallen und schon garnicht dem Kind!”. Wer jedoch versucht, sich in einen Soldaten mit Todesangst hinein zu versetzen, der in solch einer Situation steckt, der wird vielleicht feststellen, dass geradezu übermenschlicher Mut von Nöten ist, um dann nicht von der Waffe gebrauch zu machen. Ich hätte diesen Mut sicherlich nicht aufgebracht. Schuld muss man hier anderen zuweisen. Aber von denen habe ich schon am Dienstag geschrieben.
Fazit: Der Nimbus der Bundeswehr als Friedensarmee ist entgültig dahin, meine Kameraden geraten täglich tiefer in Sumpf aus Gewalt und Rache. Heute schäme ich mich für Deutschland!