Fortschritt und Landmaschinen (jetzt mit noch weniger Zensur)

Ich versuch mal ein biszchen Update. An meiner alltaeglichen Arbeit hat sich nicht viel geaendert, aber das, was es hier so speziell macht, sind die Umstaende. Der Ashburton River fuehrt zwar nicht mehr viel Wasser, aber durchfahren kann man noch nicht sicher. Nun mussten wir nicht nur unsere Vorraete aufstocken sondern auch Sauerstoffflaschen gegen neue eintauschen, weil irgendein Daemlack die letzte Flasche ueber Nacht nicht zugedreht hatte. Da die Gaspullen aber nicht ins Flugzeug passen, musste eine andere Loesung her. Das Boot! Auf dem Schrottplatz lag ein kleines Aluboot rum, welches vom Sturm weggeweht, beschaedigt und dann wiedergefunden wurde (nicht vom Sturm wiedergefunden, sondern vom Chef). Da mein Job als Betriebstueftler scheinbar Bootsreperaturen mit einschlieszt wurde mir die Aufgabe uebertragen, den loe

Nach Langer Abstinenz geht es nun weiter! Vielen Dank allen, die mir bisher die Treue gehalten haben!

chrigen Kahn zu flicken. Der Meister beorderte mich also das Ding irgendwie wieder seetuechtig zu machen, wusste aber auch nicht wie, da wir Alu nicht schweiszen koennen (Ich nicht, weil ichs nicht kann und er nicht, weil er kein passendes Schutzgas da hat). Aber nach etwas ziellosem rumsuchen fand ich in ner Ecke Zweikomponenten-Kaltmetall. Angeruehrt, draufgepappt und dann – Wasser ins Boot! Schlauch rein, Mittagessen gegangen, Schlauch vergessen, wiedergekommen, Boot randvoll. Aber kein Leck! Also Ablassschraeubchen aufgedreht und langsam die Werkstatt geflutet. Is nicht schlimm, regnet ja auch manchmal rein, aber ich wollte dann auch nicht in der Pampe rumlatschen, also schnell ein kleines Entwaesserungsgrabensystem gegraben und das Wasser geordnet nach drauszen geleitet. Fall erledigt, Meister gluecklich! Letzte Woche dann haben wirs mit dem neuen (3000$) Auszenborder auf dem Fluss probegefahren wobei es immer wieder auf Schotterbaenken aufgesessen ist. Aber der Boss is da anscheinend Schmerzfrei. Am Sonnabend sollte ich mich um sechs Uhr Morgens am Hangar einfinden, wo der Chef grade dabei war, sein kleines Flugzeug startklar zu machen (er betankt es aus Faessern mit ner Handpumpe, was schonmal cool aussieht, mit 100 Oktan Flugbenzin, verbleit). Dann losgerumpelt und ‘Strailia von oben bei Sonnenaufgang beguckt. War sehr schoen! Aber der Flug war nur Kurz, da ich nur einige Kilometer vor dem Fluss (auf der anderen Seite) beim Notfallute abgesetzt wurde. Lustigerweise musste der Chef gegen die Sonne landen was dazu fuehrte, dass er einen Busch uebersah, der aber suveraen vom tapferen Propellerchen in feinste Hackschnitzel zerlegt wurde. Beim Auto angekommen, wurde der Zuendschluessel unter der Fuszmatte hervorgeholt und das Auto sprang nach ca 1 1/2 Monaten Standzeit sofort an (Toyota Hilux 4X4 Dualcab, BJ ca. 95; gilt als aeuszerst robust und zuverlaessig). Nach 2 Stnden Fahrt nach Paraburdoo und dem Recht anstrengenden Einkauf (drei uebervolle Wagen, 1025$) wieder zurueck und alles mit drei Bootsladungen ans andere Ufer, in unseren Dienstute (aelterer Nissan Patrol, Sechszylinder SDi, 4,2l)gepackt, Boot die Uferboeschung hochgeschleppt, angebunden und den Motor wieder abgemacht (man weisz ja nie), alles in den Nahrungsschuppen gefahren und schon um sechs Uhr war Feierabend! Wer hat schon mal anstengender eingekauft?

Momentan widme ich mich einer groeszeren Aufgabe, ich dringe in die Welt des Maschinenbaus vor. Landmaschinenbau. Der Meister hatte wohl schon lange die Idee, endlich mal seine Bueffelgrassamenerntemaschine zu bauen, die er dringend benoetigt um Bueffelgras schneller als auf natuerlichem Wege zu verbreiten. Denn wie der Name schon andeutet, ist das das einzige was seine Viehcher hier fressen koennen. Plaene gibts auch, wobei diese eher als Erfahrungsbericht mit einer kleinen, Maszangaben betreffend recht sparsamen Skizze bezeichnet werden sollten. Macht aber nix, denn wir haben ja Zeit und mehrere Hektar Schrottplatz! Bisher hab ich ca 50m 40X40 Quadratrohr, was hier Tonnenweise rumliegt,verbaut, die Welle ist ein extrem dickwandiges Rohr vermutlich von nem Bohrgestaenge. Die Lagerung der Welle ubernimmt eine Ex-Hinterachse aus nem Suzuki Sierra, die ich daezu zerschnitten habe, Die Haltestaebe fuer die Rotorblaetter waren vermutlich mal an nem Windradturm dran und das ein ausreichen langes Stueck Flachstahl musste ich erstmal auf dem Amboss (der sein dasein auszerhalb der Halle zwischen ein paar alten Reifen auf dem Fuszboden fristen muss) gerade richten. Da ich diese fast drei Meter lange Wellenkonstruktion unter den Baustellenbedingungen leider nicht perfekt gerade ausrichten und verschweiszen konnte, habe ich in Ermangelung von kleinen Metallplaettchen, die man zum ausrichten verwendet, ein paar leere Patronenuelsen aufgeschnitten und plattgeklopft. Dumm kann man sein… Zwischendurch zeige ich Shane (Kiwi), der mir seit Tims Abflug Gesellschaft leistet, kleine Tricks, z.B. wie man Bohrer anschleift, Gewinde schneidet und Bauernfruehstueck macht. Und manchmal, wenn wir nach der Arbeit Lust haben, Fahren wir los und jagen. Also bisher habe ich noch keinen bestaetigten Abschuss,aber vorgestern hab ich nen Dingo erwischt. Der ist jedoch im Dickicht verschwunden. Ich denke mal, dass die klapprige Winchester, die wir zur Verfuegung haben, zu schwaechlich ist. Neulich war eine Kuh im Schlamm versunken, aber als wir sie mit dem Ute rausgezogen hatten, war sie schon zu schwach, sodass sie erschossen werden musste. Shane hat ihr aus naechster naehe nen Kopfschuss verpasst, aber die Kugel ist drin stecken geblieben… Aber sein fetziges Oesterreichisches Scharfschuetzengewehr will uns der Meister nicht geben, also muessen wir die Tiere wohl mit unserem Schieszstock totwerfen…

Hier endet die unzensierte version des Artikels.

 

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