Warakurna Roadhouse bis Yulara/Uluru – The Legend Of OZ

Tja und dann gings munter weiter. Da es in Australien nun auch langsam Winter wird, musten wir uns auf der Fahrt warm anziehen. Aber das ist ja kein Problem. Gegen Fliegen und Staub halfen Hut, Sonnenbrille und Tuechlein vorm Mund. So fraszen wir die letzten kanpp 300 km weg (mit einer Uebernachtung im Busch) und am naechsten Vormittag schlieszlich tauchten die majestaetischen Domspitzen von Kata Tjuta am Horizont auf. Von da an wuerde es auf Asphalt bis nach Alice Springs weiter gehen, wo wir das Restauto verkaufen und nach Perth fliegen wollten. Aber erstmal bewanderten wir die Olgas, was sehr beeindruckend und schoen war. Danach entschieden wir zum Zeltplatz zu fahren, welcher Teil des Touristenresorts Yulara ist – und der einzige weit und breit. Der Kontrast nach fast vier Monaten Busch konnte haerter nicht sein: Ueberall Glas, feste Straszen und fein gekleidete Menschen die unser Auto (inzwischen mit dem Schriftzug “Legend of Oz”versehen) fotografierten. Einige Namen der schweineteuren Unterkuenfte wie zum Beispiel “Sails In The Desert Hotel” und “Outback Pioneer Lodge”erinnern noch vage an das, was hier noch vor 30 Jahren war:  Ein beschwerlich erreichbarer Felsen in kargem Busch. So stellen sich betuchte aeltere Leute aus aller Herren Laender also das Outback vor. Aber ich will mal nicht rummeckern; wenn ich dann mal 60 und reich bin, will ich warscheinlich auch nicht mehr tagelang Staub fressen und bei 9 *C  nachts auf dem Fuszboden pennen, nur um mir einen roten Klumpen angucken zu koennen. Dieser jedoch ist alle Anstrengung wert, ich wuerde sogar behaupten, noch einige mehr! Ich habe den Uluru bisher auch nur auf Bildern gesehen und muss sagen, ich war schon von der schieren Erscheinung beeindruckt: 3km lang und 348m ueber der umgebenden, sanft welligen Landschaft. Wir machten uns im Morgengrauen auf die Socken (bibber) und waren somit fast als erste da. Dann gabs Fotos von unten. Um acht tauchte schlieszlich ein Ranger auf um die Sperre zum Aufstieg zu entriegeln. Als erster in der Warteschlange stand – Lars. Als erster oben drauf (mit Abstand) stand – Lars. Ich habe in der Zwischenzeit an einer zweistuendigen Gratisfuehrung teilgenommen, wo ein Parkranger die kulturelle Bedeutung des Monolithen erklaerte und auch einige Werkzeuge und Nahrungspflanzen der Ureinwohner. Als ich zum Auto zurueck kam, erlaeuterte der inwischen zurueckgekehrte Lars einner deutschen Reisegruppe gerade die Legende von Oz. Auszerdem erhielten wir Fruehstueckspfannkuchen von einem Australischen Ehepaar, welches uns schonmal auf der Great Central Road ueberholt hatte, kurz nachdem wir uns ueberschlagen hatten. Danach gaben wir unserem Auto die Sporen in Richtung Alice. Aber weit kamen wir nicht. Kurz vor Yulara hoerte ich ploetzlich verdaechtiges Geheul und im Rueckspiegel war blaues Gefunkel. Als ich rechts ran fuhr und ausstieg, fing sofort ein Polizeier an auf mich einzuschimpfen wie ich diese gemeingefaehrliche Todesmaschine denn auf einer oeffentlichen Strasze bewegen koenne. Als ich erklaert habe, was passiert ist, war er zwar wesentlich ruhiger und auch etwas amuesiert (sein Kollege fragte uns hoeflich, ob er vielleicht ein paar Fotos schieszen duerfe, was wir groszzuegig bejahten), liesz sich aber nicht davon abbringen, unseren Panzer an Ort und Stelle stillzulegen und mir die Weiterfahrt unter Androhung von Verhaftung wegen versuchten Totschlags zu verbieten. Er raeumte uns eine Gnadenfrist von einer Stunde ein, um das Auto zum oertlichen Mechaniker zu schaffen und es dort zu entsorgen. Aber er verriet uns auch, dass einmal pro Woche ein Flugzeug nach Perth fliegt und wir so garnicht nach Alice muessten. Was uns zugegebenermaszen entgegen kam. Sogar finanziell, da wir ja eine Tankfuellung sparen und der Flug auch nicht teurer war, wie sich herausstellte. Und das Flugzeug ging am naechsten Tag! Passt – Perth.

Mehr Fotos:

Olgas

Uluru

Senf

The Legend