Wir bauen auf, …

wir reiszen nieder, Arbeit gibt es immer wieder! – Was der Osthandwerker schon vor 25 Jahren wusste, kann auch hier nicht falsch sein. In diesem Sinne jedenfalls tobe ich mich seit drei Tagen auf dem Betriebseigenen Schrottplatz aus. Ich muss gestehen, diesen Job habe ich mir ueber Beziehungen zugeschanzt, weil in der Halle grad nicht so viel los ist. So muss ich nicht, wie meine Kollegen, schon seit Tagen “Werkstatt reinigen” auf meinen Stundenzettel schreiben. Also mal wieder unter freiem Himmel arbeiten, den lieben langen Tag Sachen kaputt machen und dafuer noch Geld kriegen! Da es sich fast ausschlieszlich um Stahlschrott handelt, verwende ich einen Autogenschneidbrenner. Dabei kommt es gelegentlich vor, dass herumliegende trockene Pflanzenteile Feuer fangen. Ist an sich kein Problem, denn fuer Groszbraende gibt es einfach nicht genug. Unter einer alten Ladeflaeche  jedoch, die es zu zerteilen galt, hatte sich wohl eine erkleckliche Menge Laub und Gezweig angesammelt. Entzuendet durch die fluessige Schlacke und angefacht mit viel reinem Sauerstoff hat es das Werkstueck heimlich von unten nach dem Prinzip einer Herdplatte erhitzt. Der Ralf hat dies leider erst mitgekriegt, als seine Arbeitsschuhe irgendwie komisch rutschig wurden. Aber sonst ist nichts passiert.

In den vergangenen Wochen konnte ich auch meine Freude am Improvisieren haeufiger ausleben. Zum Schneiden zweier M20 Gewinde gab es – oh Wunder – zwar einen (!) Gewindebohrer, aber leider kein passendes Windeisen. Gut, das war noch leicht. Aber wie ersetzt man eine fehlende Abkantbank? Unserem Kfz-Elektriker sollte ich naemlich einen Blechdeckel fuer ne Klimaanlageneinhausung oder so machen. Die Loesung: Schraubzwingen! Nicht perfekt, aber immer noch besser als mit dem Hammer gedengelt, wuerd ich sagen! Obendrein eine geklammermaxte Hose, die vom Knie bis zum Bund zerrissen war, Ein Schuppenkriechtier unbekannter Art im Fruehstuecksraum und meine erste komplett selber gebaute Cutting Edge (Schneidkante)  an einer Radladerschaufel.

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4 Antworten auf Wir bauen auf, …

  1. Altmeister sagt:

    Wozu braucht man noch Nadel und Faden, wenn man einen gutgehenden Tacker hat! Du bist eben ein gelernter Ostbürger und kannst improvisieren.

  2. bica sagt:

    Dieses nette Tierchen sieht mir doch tatsächlich aus wie ein Blauzungenskink! Schmerzhafte Bisse möglich, aber sonst nicht weiter gefährlich. Siedeln gern in verfallenen Bauten….Nicht zu verwechseln mit dem Klammermaxhösling, der sehr gern in menschlicher Gesellschaft auftritt”

  3. Micha sagt:

    Viel mehr Sorgen macht mir der allgemeine Reinheitsfaktor des “Frühstücksraumes” Erinnert irgendwie stark an ein besagtes Plumsklo 3 Meter neben der S-Bahntrasse ;)

    Die Idee mit der “Abkantbank” ist allerdings mal richtig gut. Ossi durch und durch. Das kannst Du nicht verleugnen.

    • The Ralf sagt:

      Vielen Dank fuer das Abkantbank-Lob! Und nein, ich verleugne meine Abstammung keineswegs. Der Fruehstuecksraum ist so sauber wie noetig, nicht so sauber wie moeglich!

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