Der heilige Gral

Ich fühle mich, als hätte ich heute eben jenen gefunden! Ich habe nämlich nach nunmehr zweieinhalb Jahren Betriebszugehörigkeit bemerkt, dass der Drehpunkt des Sägeblattes unserer Kreissäge auf der Anschlaglinie des zu sägenden Materials liegt!

Anschlaglinie

Drehpunkt

Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass die Entfernung vom Sägeanschnitt bis zum Ende vom Werkstück unabhängig vom eingestellten Geerungswinkel (90°, 60°, 120°, ect) immer gleich ist. Das ermöglicht auch die Benutzung eines Anschlags! Heureka!

Alles klar?

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Die Rechnung bitte!

Letzte Woche habe ich ein einziges Werkstück produziert: Eine Laterne aus Kupferblech. Exakt von Montag 0645 bis gestern 1430. Das waren abzüglich aller Nebenbeschäftigungen (u.a. schmieden von Spitzen) etwa 31 Arbeitsstunden. Bei einem Bruttostundenlohn (ohne BAB) von ca € 3,36 landen wir bei € 104,16 Arbeitszeit. Hinzu kommen noch ca 0,3m² Kupferblech á 1,5mm Stärke (ja, gab n bißchen Verschnitt) zu einem von mir recherchierten Preis von 322,40 €/m², also € 96,72. Dann kommen noch Messing und Zinndraht sowie Acetylen/Sauerstoff und Propangas zum Hart- und Weichlöten dazu. Dafür veranschlage ich sehr optimistisch € 30. Macht also insgesamt € 230,88! Für eine Lampe, die stilistisch bestenfalls als unspektakulär bezeichnet werden kann und obendrein nicht wirklich perfekt verarbeitet ist. Duch das viele Löten hat sie überdies eine sehr häßliche, unregelmäßige Oxydschicht bekommen. Ich wöllte diese Laterne nicht mal für zwanzig Euro haben. Aber, nun weiß ich, wie man Lötet. Stellt Euch nur mal vor, ich wäre Facharbeiter. Der braucht vielleicht nur zehn Stunden á € 25(? denk ich mal). Dann käme das Ding gar 350 Euro! Die Lampe hab ich übrigens nach einem industrieell gefertigten Modell aus Stahlblech gebaut. Von nem Discounter zu € 7,99…

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Lehrstunde

Heute hat mich mein Chef von der Arbeit befreit, damit ich schmieden kann. Aber nicht nur mit Alex, sondern auch mit zwei Klassen lernschwacher Berufsschüler. Ich hab mir extra den kleinen (100kg) Amboss von meinem Chef geliehen, damit auch alle genug Platz haben, sich auszutoben. Und genau das haben sie auch getan! Mit Begeisterung, Fleiß, Ausdauer und Wissbegier waren alle bei der Sache, eben total Feuer und Flamme! Von Lernschwächen war nichts zu spüren! Wir haben mit einigen Grundübungen begonnen, und dann konnte jeder sein Können weiter erproben um zum Beispiel Blätter oder kleinere Messer herzustellen. Am späten Nachmittag erklärte Frau Buresch (die Lehrerin) den Unterricht zwar für beendet, aber einige blieben noch, um ihre Werkstücke fertig zu machen. Schöner Tag!

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Die Männer…. (Halb verdeckt übrigens Alex.)

…und ihre Waffen (und Blätter).

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Uhrmacher

Heute habe ich zwei Blätter ausgeschnitten. Aus Stahlblech (1mm), Länge ca 85cm. Dabei habe ich zwei neue Werkzeuge kennen gelernt: Eine elektrische Handblechschere (das gezeigte Modell ist möglicherweise von vorm Krieg) sowie ein Nibbler (u.U. auch als Knabber bekannt, Hauptsache Doppel “b”) . Danach hab ich noch angefangen, Adern in die Blätter zu meißeln. Dazu hab ich mich auf einen Stuhl gesetzt, da ich die Augen möglichst nahe am Tisch haben musste, um zu sehen, was der Meißel macht. Damit ich alles gut erkenne, hab ich mir noch ne Lampe hingebaut. Aufgrund des Gesamteindrucks nannten meine Kollegen diesen Arbeitsplatz “Uhrmacherwerkstatt”. Abgesehen davon, dass ein Uhrmacher möglicherweise keinen 1000gHammer und nen Meißel aus nem ehemaligen Panzerkettenbolzen verwendet, ist das treffend beschrieben!

v.l.:Hammer, Rundfeile, Stuchsäge, Handblechschere, elektrische Handblechschere

Uhrmacherwerkstatt

Und heute war ich beim Zahnartzt. Wieder raus gekommen bin ich mit dem Urteil der Zahnärztin, dass meine Zähne “kerngesund” seien und nem Kostenvoranschlag für ne Spezialzahnreinigung über € 77,55. Mal sehen, ob ich was handeln kann…

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Angestrengt Wohnen [(c) paste]

Wie der Eine oder Andere von Euch weiß, werden im meinem Wohnblock derzeit neue Fenster eingebaut. Heute und morgen ist meine Wohnung dran. Als ich dann so gegen 1930 nach einem harten Arbeitstag meinen Wohnung betrat, bot sich mir folgendes Bild:

Ich hab erst überlegt, ob die Fensterbauer nicht wissen, dass in Wohnungen mitunter tatsächlich Menschen wohnen und diese Menschen jene Wohnungen besonders zum übernachten benötigen, speziell gegen Ende Oktober, wenn das Schläfchen unter der Brücke oder im Stadtpark doch zu luftig wird. Da mich meine Erwägungen aber nicht weiterbrachten, beschloss ich zum Hauswart zu gehen und diesen mit meiner Situation zu konfrontieren (ja, ich habe einen in der Miete inbegriffenen 24h Hausmeisterservice). Ich klingelte an seiner Wohnungstür, er öffnete (in Schlüppern) und begrüßte mich mit: “Scheiße, du bist ja da!” Wie sich herausstellte, ging er davon aus, dass ich diese Woche gar nicht da bin, und die Fensterbauer somit, nachdem sie Fenster eins erledigt hatten, mein Schlafzimmer gleich für morgen “vorbereitet” haben. Mit diesen Informationen und dem Wissen über den Lagerplatz meines Bettzeugs kehrte ich in die Wohnung zurück und werde mir jetzt gleich einen Winkel suchen, in dem ich mich diese Nacht verkrieche…

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