Fuer die reichlich 1850km von Rainbow Beach nach Mount Isa (kurz “The Isa” oder nur “Isa”) Benoetigte ich vier Tage. Aufgrund ungenauen Kartenmaterials (hellorange Straszenlinien auf gelbem Grund? Wie daemlich ist das denn?) verfuhr ich mich am ersten Tag um etwa 150km. Nachdem ich viel und unflaetig geflucht habe, ersetzte ich die unnuetze durch eine hochwertige und von mir praeferierte Version des Herstellers Hema. Irgendwo in in den von den Ueberschwemmungen noch aufgeweichten Gebieten verbrachte ich die erste Nacht. Am neaechsten Tag fuhr ich weiter bis nach Emerald, trotzdem die Huegel aufhoerten und auch die Baeume weniger wurden, war ueberall hohes, gruenes Gras. In der Stadt fuhr ich zur Info, um mich ueber die Existenz guenstiger Uebernachtungsmoeglichkeiten in Kenntnis zu setzen, bzw, im Falle deren Ermangelung mir einen netten Buschcampingplatz zu suchen.
Leider war die Info schon geschlossen. Als ich wieder zum Mopped gehen wollte, kam mir ein Mann entgegen und sagte “Is leider schon zu!” (Ach was?) Dann berichtete er, er sei mir schon seit der letzten Ampelkreuzung gefolgt und ob ich nicht bei ihm uebernachten wolle? Ich muss wohl etwas irritiert geguckt haben, denn er erklaerte sich volgendermaszen: Sein name ist Noel und er ist selber Motorradfahrer (Kawasaki GPZ und Honda Varadero). Er repariert gerade Flutschaeden an seinem Haus, welches abgesehen von ihm selbst unbewohnt und unmoebliert ist, um es zu verkaufen und an die Kueste zu seiner Freundin zu ziehen. Leider muss er auch Sonntags arbeiten, weil er in der Landwirtschaft ist und gerade Baumwollernte ansteht. Daher muss er um 0530 das haus verlassen, aber wenn mich das alles nicht stoert, koenne ich ruhig dort uebernachten.
In Hinblick auf die Mueckenplage sagte ich natuerlich sofort zu. Bei ihm konnte ich duschen und er gab mir sogar von seinen Asianudeln ab! Nachdem wir uns ein paar Fotos gezeigt hatten, ging ich schlafen und setzte meine Fahrt im Morgengrauen nach Longreach fort.
Auf dem Weg liegt Barcaldine, bekannt durch den “Baum der Weisheit”. Unter diesem gruendeten unterbezahlte Schafscherer die australische Arbeiterpartei. Im Jahr 2006 jedoch wurde der Baum vergiftet und schlieszlich am dritten Oktober fuer tot erklaert. Seine ueberreste wurden darufhin ausgegraben, und konserviert, wieder an Ort und Stelle verbracht und von einem Gewaltigen Holzwuerfel umgeben, in welchem einzelne Pfaehle aufgehaengt sind, die die ehemalige Form der Krone als Negativ nachformen. Nachdem ich diese auszergewoehnliche Sehenswuerdigkeit besichtigt hatte (natuerlich als einziger), fuhr ich weiter nach Longreach.
Longreach ist auszer fuer seine scheinbar haeufig auftretenden Heuschrckenplagen fuer zwei bemerkenswerte Dinge bekannt: Die Stockmans Hall of Fame, ein Museum ueber die Lebensweise der Rinderzuechter in Australien (30$ Eintritt! Es gab nichtmal ein Steak dazu!). Gottseidank akzeptierte man meine Geldkarte nicht, so dass ich den horrenden Eintrittspreis nicht zahlen konnte. Ich weisz zwar nicht, was es in dem Museum zu sehen gibt, aber meiner Meinung nach war das Gebaeude zu klein, um etwas zu beherbergen, was den Preis haette rechtfertigen koennen. Da ich aber schon ein paar Erfahrung auf dem Viehzucht-Way-of-Life sammeln konnte, begab ich mich leichten Herzens zur anderen groszen Attraktion: Dem kleinen Flugplatz. Dort naemlich war der Heimatflughafen des Queensland and Northern Territory Aerial Service ueber die ersten Jahre nach dessen Gruendung in Winton 1920. Seit 2006 hat das Museum ein starkes Zugpferd erhalten: Quantas spendete eine komlette ausgemusterte Boeing 747-200, die nach Entfernen allem ueberfluessigen Ballasts und einem Minimum an Kerosin auf der viel zu kurzen und schmalen Landebahn aufsetzte und seitdem direkt am Highway A2 parkt. Man kann diese auch begehen und sogar auf den Fluegeln herumlaufen, das aber war im Standarteintritt nicht enthalten. Fuer solche Exklusivitaeten muss man dann schon 150 Dolleri hinblaettern. Das hab ich mir verkniffen. Private Recherchen haben jedoch ergeben, dass man fuer ca 700 Euro eine 747 nicht nur von innen besichtigen kann, sondern sogar drei Mahlzeiten und Getraenke erhaelt! Der Nachteil ist jedoch, dass man unter Umstaenden an einem voellig anderen Ort aussteigt, als man die Maschine betreten hat. Es ist eben nie alles beisammen…
Ca 30 km auszerhalb der Stadt verbrachte ich eine Nacht im Busch wie sie sein sollte: sternenklar, kuehl und mueckenfrei. Hier ist wieder richtiges Australien!
Gestern ballerte ich dann die verbliebenen 650km bis Isa runter, nur ein paar kurze Stopps legte ich ein. Einen in Winton, wo das beruehmte Lied “Walzing Matilda” erstmal oeffentlich vorgetragen wurde. Das man diesem unwichtig erscheinenden Fakt gleich ein Denkmal und ein Museum errichtet hat, hat einen Grund. Im Gegensatz zu diesem Lied kennt kaum jemand die offizielle Nationalhymne Australiens, waehrend Walzing Matilda viel bekannter und beliebter ist (und mit dem darin thematisierten Schafdiebstahl wohl irgend einen Nerv der Australier trifft…).
Dann machte ich in Kynuna halt, um die zwei Sachen zu erweben, die dieser Ort anbietet: Treibstoff und Trinkwasser. Kurz nach mir trafen aus der Gegenrichtung zwei australische Soldaten ein, welche einen Scania-LKW mit ausgefallenem Bordcomputer von Alice Springs nach Brisbane schleppten. Mit einem hundealten Mack-Abschlepptruck. 3000km durch die Wueste. Natuerlich ohne Klimaanlage. Erinnerte mich irgendwie an meine Wehrdienstzeit. Aufgrund des Wetters sitzen die Aussiekameraden halb nackich in ihrer Kabine, aber wenden dann doch die Disziplin auf, das KFZ in korrekter Anzugsordnung zu verlassen!
Schlieszlich passierte ich noch Mckinlay, dessen Kneipe angeblich einstmals einer der Drehorte des legendaeren Crocodile Dundee Films war. Ich konnte aber leider keine Szene auf Youtube finden um das zu verifizieren…
Etwa 150km spaeter wurde das Land huegelig und wenig spaeter schlieszlich tauchten die Rauchenden Schornsteine von Isa am Horizont auf. Vor der stadt befindet sich eine Funk- und Wetterstation auf einer Bergkuppe, die nach kurzer Suche ueber eine winzige Strasze zu erreichen war. Verbotsschilder standen nirgens und das stacheldrahtbewaehrte Tor offen, also hoch! So gabs Isa im Abendlicht.
Ich weiß nicht warum, aber “Walzing Matilda” lässt mich zzt. immer ein bisschen nah ans Wasser…
Meine Fresse. Wenn ich diese Kilometerzahlen lese und dann an Deinen Sattel denke, stellt sich unweigerlich die Frage, hat er jetzt 10 cm Hornhaut am Hintern oder doch Beine wie Arnold Schwarzennegger in seinen besseren Tagen vom vielen Stehen. Respekt mein Freund und weiter so.
Auf dem Mopped stehen müsste man hier zu Hause auch. Aber nur weil der Schnee schon wieder so hoch liegt. Das nervt mittlerweile ohne Ende. Genieß Dein tolles Wetter.
Gute Fahrt weiterhin.
Naja, wegen de Tankrucksack is stehen nur begrenzt moeglich Aber scheinbar bildet sich auch gesaeszhornhaut nur sehr langsam heraus. In Isa habe ich dann konsequenzen gezogen und mir eine Luftpolster-sitzauflage zugelegt. Horrende 140$, aber macht einem das Leben echt leichter!
Wieviel zeit vergeht zwischen dem selbstauslöser und einer entspannten zt. lässigen Pose im Schatten der Sonne?
Dort habe ich die Barfrau ueberredet, ein Foto von mir zu machen.
G’day Ralf ,pushed the translate button on my computer,its not always correct but it gives me an idea.Mate it was great to have you stay.A couple of corrections,my house was not flood damaged ,it s out of reach of the flood waters,the damage came about from builders not securing my frames to my trusses correctly. Stockmans hall of fame building is partly underground so is bigger than it looks. mckinlay pub was relocated from the main town to take advantage of passing tourist traffic. It is the real pub used in the movie.I was just at the QANTAS museum paid the $54 dollars to do the full tour ,was worried this would not be good value for money,well it was worth every cent,we had an personalised tour lasting one and a half hours,our guide was excellent.Any how will keep an eye on your travels ,regards Noel.
Hey Noel!
Cheers for Info! I’m gonna correct it asap. When I was at the Quantas Museum, the didn’t provide tours at all. I was just stunned by the pricing…